Um dieses Phänomen in Ziffern auszudrücken, bezieht sich Bruno Boutleux auf eine Studie von seiner Verwertungsgesellschaft Adami: „Heutzutage muss ein Künstler 100 CDs verkaufen, um 100 € zu verdienen. Um die gleiche Summe auf Youtube zu verdienen, braucht er eine Million Aufrufe.“ Außerdem sind nur 46 Cent von den 9,99 €, die ein Spotify-Abonnement im Monat kostet, für die Vergütung von Künstlern bestimmt. Das heißt, dass sich alle Künstler, die im Laufe eines Monats von dem Abonnenten gehört werden, 46 Cent teilen müssen.
Eine Aussage, die zum Teil von Antoine Villoutreix bestätigt wird: „Ein Künstler kann schnell die Kontrolle über seine Werke verlieren, sobald er sie ins Internet stellt, sowohl in positiver (bessere Verbreitung beim Publikum) als auch in negativer Hinsicht (übermäßige Weiterverwendung, schlecht oder gar nicht bezahlt).“ Er beklagt darüber hinaus die Tatsache, dass bis heute keine europäische Plattform im Internet existiert, die Youtube Konkurrenz machen könnte.
Florian Drücke seinerseits hat daran erinnert, dass viele Partner, die sich die Einkommen im Kulturbereich (Künstler, Produzenten, etc.) teilen, hier Meinungsverschiedenheiten überwinden mussten. Die vorrangige Frage sei es, die juristischen Rahmenbedingungen neu zu definieren, welche während der kommenden zwanzig Jahre, maßgeblich für alle im Internet sein werden. Ein entscheidendes „Update“ auf europäischer Ebene, das der deutsch-französische Motor begünstigen sollte.