66. Plenarsitzung in Paris

Pressemeldung Deutsch-Französischer Kulturrat

Der Deutsch-Französische Kulturrat trifft sich zur 66. Plenarsitzung in Paris

Der Deutsch-Französische Kulturrat (DFKR) tagte am 29. November 2023 unter Leitung der beiden Ko-Vorsitzenden Catherine Trautmann und Dr. Florian Drücke in den Räumlichkeiten des französischen Kulturministeriums in Paris. Die 66. Plenarsitzung war die 2. Sitzung im Jahr des 60. Jubiläums des Élysée-Vertrags.

Ein Schwerpunkt der Sitzung waren die jüngsten technologischen Entwicklungen im Rahmen der generativen Künstlichen Intelligenz und der europäische AI Act. David Lacombled, Villa Numeris, führte in das Thema ein und zeigte die Fortschritte der europäischen Zusammenarbeit einerseits und die Herausforderungen für die Kultur andererseits auf. Er wies darauf hin, dass Kultur und Künstliche Intelligenz zusammengedacht werden sollten, man jedoch die Risiken benennen müsste.

„Angesichts der Notwendigkeit, den technologischen Übergang zur KI erfolgreich zu gestalten, sind unsere Staaten verpflichtet, eine Wirtschaft zu bewahren, die kreatives Schaffen fördert. Sie müssen daher in der Lage sein, ihr Erbe sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene aufzuwerten und zu bereichern. Die Organisation einer widerstandsfähigen und fairen Wirtschaft erfordert die Fähigkeit der öffentlichen Hand, die Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Eigentums an Werken zu gewährleisten.“

[Catherine Trautmann]

„Die Präsentation der Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz und die anschließende angeregte Diskussion im Rahmen der Sitzung haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dass nun auf europäischer Ebene zeitnah erste gesetzliche Leitplanken für die Entwicklung und den Einsatz der künstlichen Intelligenz etabliert werden, damit der Schutz der Kreativen und ihrer Partner nicht leerläuft. Es muss dabei sichergestellt werden, dass die neuen technologischen Möglichkeiten, gerade auch der generativen künstlichen Intelligenz, Werkzeuge des kulturellen Schaffens sind und sie sich nicht als Aneignungsmaschinen verselbständigen.“

[Dr. Florian Drücke]

Ferner ging es im Rahmen der Sitzung um die Provenienzforschung, ein Thema, mit dem sich der DFKR seit längerer Zeit schwerpunktmäßig befasst. Der DFKR plant ein neues Zusammentreffen, um die Fortschritte der getroffenen Maßnahmen und die anstehenden bi-/tri-nationalen Arbeiten zu betrachten.

Weitere Schwerpunkte waren die Lage der deutschen und französischen Filmwirtschaft sowie die Folgen der Schließung einiger Goethe-Institute in Frankreich.

Logo Goethe Institut

© Foto: Deutsch-Französischer Kulturrat, Ministère de la Culture, Rue de Valois