Gründungstexte
„Um der Zusammenarbeit zwischen Persönlichkeiten und Institutionen im Kulturbereich neue Impulse zu geben, wurde damit ein deutsch-französischer Rat aus Vertreter*innen des Kulturlebens beider Länder gebildet“
(siehe Absatz II. Zusammenarbeit in den Bereichen Berufliche Bildung, Hochschulen und Wissenschaft, Kunst und Kultur;).
Geschichte
Am 22. Januar 1963 unterzeichneten der Präsident der Republik Frankreich, Charles de Gaulle, und der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, den als Elysée-Vertrag bezeichneten deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Ziel dieses Vertrages war die Versöhnung zwischen den beiden Ländern. Somit steht er als Symbol nicht nur für das Ende des Zweiten Weltkrieges, sondern für die Beilegung jahrzehntelanger Rivalitäten.
Die enge Kooperation zwischen Deutschland und Frankreich sollte nach dem Willen beider Vertragspartner die Grundlage für ein geeintes Europa bilden. Der Deutsch-Französische Kulturrat (DFKR) wurde am 22. Januar 1988 im Rahmen des 48. deutsch-französischen Gipfels in Frankfurt am Main von Bundeskanzler Helmut Kohl und Staatspräsident François Mitterrand ins Leben gerufen, um in Bereichen der Kunst und der Kultur der deutsch-französischen kulturellen Zusammenarbeit neue Impulse zu geben.
Zudem ist der Kulturrat ein wesentliches Bindeglied zwischen den Regierungen beider Länder und ihren Bürger*innen. Die Gründung des Deutsch-Französischen Kulturrates war ein Akt der Bekräftigung des sog. „Elysée-Vertrages“, der 1988 sein 25jähriges Jubiläum feierte. Seit der Unterzeichnung des Vertrags von Aachen 2019, an dessen Entstehung der DFKR ebenfalls beteiligt war, sieht sich der Rat einmal mehr in der Pflicht, für die deutsch-französische und damit auch die europäische Kulturpolitik einzutreten.
Der Vertragsschluss, insbesondere die Übernahme wesentlicher Anliegen des DFKR, ermutigt und unterstreicht die Wichtigkeit einer weiteren Vertiefung der deutsch-französischen Beziehungen, auch in kultureller Hinsicht.

Institutionelle und finanzielle Träger
Als Beratungs- und Koordinationsorgan ist der Deutsch-Französische Kulturrat (DFKR) auf die Unterstützung des französischen und deutschen Außenministeriums, des französischen Kulturministeriums und der deutschen Kulturstaatsministerin, der Kultusministerkonferenz und des Bevollmächtigten für die deutsch-französischen kulturellen Angelegenheiten sowie auf Kooperationen mit vielen anderen Organisationen, Verbänden und zivilgesellschaftlichen Initiativen angewiesen.
Um seine Aufträge erfolgreich zu erfüllen, ist das unmittelbare Gespräch mit der politischen Führungsebene in den beiden Außenministerien, im französischen Kulturministerium, mit der deutschen Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Bevollmächtigten für die deutsch-französischen kulturellen Angelegenheiten wesentlich.
Dies wurde im Gründungsnotenwechsel vom 22. Januar 1988 festgelegt. Auf französischer Seite unterstützen das Außenministerium und das Ministerium für Kultur und Kommunikation das französische Generalsekretariat des Rates, das häufig seinen Standort (Paris, Fontevraud, Berlin, Chaumont sur Loire, Berlin) wechselte und seit 2015 im französischen Konsulat in Saarbrücken angesiedelt ist.
Das deutsche Generalsekretariat hat seinen Sitz seit seiner Gründung in Saarbrücken und wird anteilig vom Bund und den deutschen Bundesländern finanziert. Eine Verwaltungsvereinbarung über die Ausführung der im Notenwechsel vom 22. Januar 1988 formulierten Aufgaben sowie eine gemeinsame Finanzierung wurde am 23. Oktober 1989 von der Bundesrepublik Deutschland und dem Saarland unterschrieben. Die deutschen Bundesländer finanzieren das Sekretariat gemeinsam auf der Grundlage eines im Jahr 1949 in Deutschland eingeführten Aufteilungsschlüssels hinsichtlich des Länderanteils bei gemeinsamen Finanzierungen (Königsteiner Schlüssel).
Rechtsträgerschaft des Deutschen Generalsekretariats
Die Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit Am 8. November 1989 wurde vom Saarland eine Stiftung des öffentlichen Rechts (www.stiftung-dfkultur.org) als Rechtsträger des deutschen Sekretariats des DFKR gegründet, um dem deutschen Generalsekretariat die im Notenwechsel postulierte staatsferne Unterbringung zu garantieren. Die Stiftung ist seit 2007 ebenfalls Rechtsträger des Festivals « Perspectives » (www.festival-perspectives.de), welches mit einem anspruchsvollen, mehrsprachigen Theaterprogramm vielseitig, multidisziplinär und explizit für jedes Publikum offen ist. Seit 2016 wurde als weiteres Festival « Colors of Pop » in die Trägerschaft der Stiftung übergeben; diese Veranstaltungsreihe wird seit 2019 mit neuer Konzeption unter dem Namen « Musikfestival Resonanzen » fortgeführt. Ab 2020 erhielt zudem das Institut d’Etudes Françaises eine rechtliche Anbindung an die Stiftung.

Rechtsträgerschaft des Französischen Generalsekretariats
